Mäuse und Ratten können uns als Haustiere eine Freude machen. Die Wahl eines Haustieres ist eine persönliche Entscheidung, die jeder für sich treffen muss. Anders verhält es sich mit ungebetenen Gästen, die wir als Schädlinge einstufen und mit denen wir ganz und gar nicht zusammenleben wollen. Wie geht man eine Schädlingsbekämpfung als Laie an? Was muss man wissen? Was gibt es zu beachten?
Wir teilen gerne unsere Erfahrung mit Ihnen, damit Sie wissen, wie man Rattengift und Köderstationen einsetzen kann. Anbei 11 Tipps aus unserer langjährigen Praxis.
- Lernen Sie den Feind und seine Bedürfnisse kennen. Bevor Sie einen Plan zur Rattenbekämpfung aufstellen können, müssen Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben. Gehen Sie strategisch vor und fragen Sie sich: "Woher kriegen die Nager ihr Futter und Wasser?", "Wo können sie sich verstecken?". Überlegen Sie, wo in Ihrem Haus die Ratten oder Mäuse eine Wärmequelle gefunden haben, wo es dunkel und ruhig ist. Erst dann können Sie die Mäusefallen oder Köderstationen aufstellen.
- Ratten und Mäuse sind nachts aktiv. Damit sie die Dunkelheit navigieren können, nutzen sie ihren Geruchssinn, ihr Gehör und ihre Tasthaare (Vibrissen) auf der Schnauze. Nachts bewegen sie sich gerne an den Wänden entlang. Die langen Schnurrhaare nehmen taktile Reize auf und werden in Informationen übersetzt, die es den Nagern ermöglichen sich entlang der Wand zu bewegen, als ob sie sich an einem Geländer festhalten würden. Eine gruselige Vorstellung.
- Im nächsten Schritt sollten Sie nach Spuren von den Schädlingen suchen. Wo waren sie aktiv? Achten Sie dabei auf Kotreste, Urinspuren, eventuell abgeworfenes Fell, verlassene Nester und einen starken Mäusegeruch. Merken Sie sich diese Funde oder markieren Sie sich diese auf einer simplen Skizze, denn Sie werden hier die Rattenfallen oder Köderstationen aufstellen und Ratten- und Mäusegift auslegen wollen.
- Sie werden den größten Erfolg bei der Schädlingsbekämpfung haben, wenn Sie die Fallen in der Nähe von Wegen aufstellen, die die Nager aktiv nutzen. Wenn Sie einen wichtigen Weg in Ihrer Strategie missen, dann wird die Rattenbekämpfung weniger erfolgreich sein.
- Ratten und Mäuse sind sehr misstrauisch und mögen keine Veränderungen in ihrer Umgebung. Wenn Sie eine Köderbox aufgestellt oder Rattengift ausgelegt haben, ist Ihre Aufgabe hiermit getan. Ändern Sie nicht den Aufstellort. Die Schädlinge brauchen Zeit, um Vertrauen zu fassen.
- Bleiben Sie flexibel. Es kann sein, dass die Ratten oder Mäuse nicht auf eine klassische Köderbox reinfallen. In dem Fall können Sie es mit anderen Köderstationen probieren, die z.B. wie ein Stein geformt sind.
- Schaffen Sie eine sichere Umgebung und gewinnen Sie das Vertrauen der Schädlinge. Legen Sie anfangs normale Essensreste in die Köderbox, also solche, die die Ratten in ihrer Umgebung finden und kennen. Erst wenn Sie beobachten, dass die Essensreste verschwinden, legen Sie Ratten- oder Mäusegift aus. Sie können Ratten- und Mäuseköder kaufen, die wie Weizenkörner aussehen, aus Wachs bestehen und eine Würfelform haben oder als Paste aufgetragen werden. Ein gutes Beispiel dafür sind die Rattenköder von Ratimor.
- Bleiben Sie wachsam. Die Schädlinge werden sich neue Rückzugsorte suchen und Sie sollten stets ein Auge darauf haben wo neue Kotreste usw. zu finden sind. Wenn Sie einen neuen Rückzugsort gefunden haben, stellen Sie eine Köderstation auf und gehen Sie wie im letzten Schritt vor. Man braucht einen langen Atem.
- Es gibt einen weiteren Trick, der die Ratten in die Köderbox lockt. Ziehen Sie sich Handschuhe an und sammeln Sie die Kotreste auf. Diese legen Sie dann vor den Eingang der Köderstation. Die Schädlinge werden dadurch ermuntert die Köderbox zu betreten.
- Wenn Sie es mit Wanderraten zu tun haben und wissen, wo der Eingang zu ihrem Bau ist, dann können Sie ebenfalls in Handschuhen die Erde vor dem Bau nutzen. Diese riecht stark nach Rattenurin und kann vor die Köderbox gelegt werden.
- Wenn Ratten wissen, dass die Futterquelle sicher ist, dann fressen sie oft in Gruppen und hinterlassen dabei Duftspuren. Nutzen Sie dieses Verhalten zu Ihrem Vorteil und locken Sie möglichst viele Ratten gleichzeitig in die Köderbox, damit sie zusammen das Rattengift fressen. Umso mehr Ratten Sie auf einmal erwischen, umso besser. Achten Sie darauf, ob Sie irgendwo Lebensmittelreste, Verpackungen oder Holzstücke mit sichtbaren Anzeichen von Nageraktivität finden und setzen Sie diese ein. Platzieren Sie sie im Inneren und in der Nähe der Köderstation. Es ist wichtig, dass die Ratten denken, dass es ihr vertrautes Terrain ist. Machen Sie es ihnen leichter.
Zusammenfassung
Sie haben es mit einem schlauen Gegner zu tun und sollten ihn nicht unterschätzen. Das beste Rattengift und die ausgeklügelten Rattenbekämpfungsmethoden werden keine Erfolge erzielen, wenn die Tiere Gefahr wittern. Gehen Sie langsam und strategisch vor. Lernen Sie so gut es geht die Gewohnheiten der Schädlinge kennen und verändern Sie nicht allzu viel an ihrer Umgebung. Sie dürfen keinen Verdacht schöpfen. Es mag sich kompliziert anhören, aber die Zeit, die Sie anfangs investieren wird sich später in einem rattenfreien Haus, Garage, Keller usw. auszahlen. Wir hoffen, dass Ihnen unsere Erfahrung bei der Rattenbekämpfung hilft, und wünschen Ihnen viel Erfolg und viel Geduld.